VIKTORIA-1 / CELC-G-301
Gedatolisib als neues Medikament in Kombination mit etablierten Medikamenten im Vergleich zur Standardbehandlung bei fortgeschrittenem oder metastasiertem Hormonrezeptor-positivem, HER2-negativem Brustkrebs (VICTORIA-1)
Einleitung
Gedatolisib ist ein neuartiges Medikament, das eine neue Behandlungsoption für Patient*innen mit fortgeschrittenem Brustkrebs sein könnte. Ziel der VICTORIA-1-Studie ist es, Gedatolisib hinsichtlich Wirksamkeit und Sicherheit in Kombination mit etablierten Medikamenten zu testen. An der Studie können erwachsene Frauen und Männer mit Hormonrezeptor-positivem, HER2-negativem Brustkrebs im lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Stadium teilnehmen, deren Erkrankung unter einer ersten Standardtherapie fortgeschritten ist und die bereits mit einem CDK4/6-Hemmer behandelt wurden.
Ablauf
Vorbedingungen
Diagnose:
Brustkrebs
Therapielinie:
Rezidiv / primär refraktär
Alter: ab 18
Kriterien:
Hormonrezeptor-positiv; HER2-negativ; Krankheitsfortschritt unter Antihormontherapie und CDK4/6 Inhibitor; lokal fortgeschritten oder metastasiert
Zuordnung
Randomisierung
Durchführung
Gedatolisib + Palbociclib + Fulvestrant
ohne PIK3CA-Mutation; Dauertherapie bis Progression
Gedatolisib + Fulvestrant
ohne PIK3CA-Mutation; Dauertherapie bis Progression
Fulvestrant
ohne PIK3CA-Mutation; Dauertherapie bis Progression
Gedatolisib + Palbociclib + Fulvestrant
mit PIK3CA-Mutation; Dauertherapie bis Progression
Fulvestrant + Alpelisib
mit PIK3CA-Mutation; Dauertherapie bis Progression
Gedatolisib + Fulvestrant
mit PIK3CA-Mutation; Dauertherapie bis Progression
Beobachtung
48 Monate
Beschreibung
Brustkrebs (Mammakarzinom) ist eine bösartige Erkrankung des Brustdrüsengewebes, bei der eine unkontrollierte Vermehrung von Zellen der Brustdrüse vorliegt. In einem fortgeschrittenen Stadium oder wenn bereits Absiedelungen des Brustkrebses im Körper nachweisbar sind (Metastasen), ist die Erkrankung oft nicht mehr heilbar. Dann wird versucht, die Erkrankung so lange wie möglich „in Schach zu halten“. Bei positivem Hormonrezeptorstatus der Krebszellen wird standardmäßig eine Antihormontherapie empfohlen. Fulvestrant ist ein Medikament zur Behandlung von hormonrezeptor-positivem Brustkrebs bei Frauen nach der Menopause. Es gehört zur Gruppe der selektiven Estrogenrezeptor-Degrader (SERDs). Häufig wird eine Antihormontherapie mit einem CDK4/6-Hemmer kombiniert, da dies die Effektivität der Antihormontherapie erhöht. Gedatolisib ist ein neuartiges, bisher nicht offiziell zugelassenes Medikament. Es bindet an verschiedene Tumorproteine und hindert den Tumor am Wachstum. Ein Zielenzym sind die Phosphoinositid-3-Kinasen (PIK3), die bei Veränderungen durch den Krebs in früheren Studien bereits mit einer schlechteren Prognose in Verbindung gebracht wurden. Eine gezielte Hemmung – zum Beispiel mit dem Medikament Alpelisib – hat in Studien einen Überlebensvorteil gezeigt. Ziel der VICTORIA-1-Studie ist es Gedatolisib in verschiedenen Medikamentenkombinationen und unter Berücksichtigung, ob in den Tumorzellen eine PIK3CA Mutation vorliegt, zu testen. Die Studie hat insgesamt 6 Studienarme, wobei bei 3 Gruppen eine PIK3CA Mutation vorliegen muss und bei den anderen 3 nicht. Patient*innen ohne Mutation erhalten das neue Medikament Gedatolisib in Kombination mit Fulvestrant, mit oder ohne den CDK4/6-Hemmer Palbociclib im Vergleich zur Standardtherapie mit Fulvestrant alleine. Bei Nachweis der PIK3CA-Mutation erhält eine Gruppe Gedatolisib in Kombination mit Fulvestrant, die zweite Gedatolisib + Palbociclib + Fulvestrant. Die dritte Gruppe stellt die Standardtherapie-Gruppe dar, diese erhält Fulvestrant in Kombination mit Alpelisib. Die Einteilung in die Behandlungsgruppen erfolgt nach Bestimmung des PIK3CA-Status zufällig (randomisiert). In dieser Phase-3-Studie werden Daten zur möglichen Zulassung von Gedatolisib gesammelt. Bisher ist das Medikament in Deutschland außerhalb von Studien noch nicht zugelassen. Gedatolisib wird in einem 3-wöchigen Zyklus einmal wöchentlich verabreicht. Die gesamte Dauer der Behandlung hängt vom individuellen Ansprechen auf die Therapie ab. Die Nachbeobachtung im Rahmen der Studie erfolgt für etwa 48 Monate. An der Studie können Frauen und Männer ab 18 Jahren mit Hormonrezeptor-positivem, HER2-negativem Brustkrebs im lokal fortgeschrittenen (Stadium 2B bis 3) oder metastasierten Stadium (Stadium 4) teilnehmen. Die Krankheit muss unter einer Erstlinientherapie mit Aromatasehemmern fortgeschritten sein und es muss bereits eine Behandlung mit einem CDK4/6-Hemmer erfolgt sein. Hirnmetastasen können zum Ausschluss führen, ebenso wie nicht ausreichende Nieren-, Leber- oder Herzfunktionen. Zudem muss die Lebenserwartung über drei Monate liegen. Eine vorherige Behandlung mit einem PIK3-Hemmer darf nicht erfolgt sein. Der PIK3CA-Status wird im Rahmen der Studie untersucht. Fakten: 1. Welche Erkrankung: Brustkrebs (Mammakarzinom) 2. Krebsmerkmale: Hormonrezeptor-positiv, HER2-negativ, lokal fortgeschritten oder metastasiert (Stadium 2B-4); Progression unter Erstlinientherapie mit Aromatasehemmer und CDK4/6-Hemmer. 3. Was untersucht die Studie: Effekt von Gedatolisib in verschiedenen Kombinationen, insbesondere in Bezug auf den PIK3CA-Status 4. Ziel der Studie: Entwicklung einer neuen Therapieoption für Patient*innen, die nicht oder schlecht auf die Antihormontherapie ansprechen 5. Wie lange dauert die Studie: Nachbeobachtungszeitraum von ca. 48 Monaten 6. Studienmerkmale: Phase-3-Studie, randomisierte Zuteilung, histologische Untersuchung, Zweitlinientherapie
Studienzentren
Studienzentrum |
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Hospital Bayreuth Bayreuth |
Vivantes Hospital Am Urban Berlin |
University Hospital Innsbruck - Tyrolean Hospital, Department of Gynaecology and Obstetrics Innsbruck |
Order Hospital Linz Ltd. - Hospital of Sisters of Mercy, Department of Internal Medicine I Linz |
Private Practice with Focus on Oncology Luebeck |
Weitere Informationen
Interesse an der Teilnahme?
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