PREcoopERA
Vergleich von Behandlungen für hormonabhängigen prämenopausalen Brustkrebs
Einleitung
Bei nicht metastasiertem Brustkrebs erfolgt vor einer Operation standardmäßig eine Chemotherapie (neoadjuvant). Bei Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs kommt im Verlauf der weiteren Therapie häufig eine Antihormontherapie zum Einsatz. Giredestrant ist ein neues Medikament hierfür. Ziel der PREcoopERA-Studie ist es, ein Therapiekonzept zu testen, bei dem vor der neoadjuvanten Chemotherapie für vier Wochen eine Therapie mit Giredestrant oder in Kombination mit dem Medikament Triptorelin oder Giredestrant allein einen günstigen Effekt haben könnte. Alternativ erfolgt eine Therapie mit Anastrozole/ Triptorelin. Teilnehmen können prämenopausale Frauen mit Hormonrezeptor-positivem, HER2-negativem Brustkrebs, bei denen der Brustkrebs operabel ist und noch nicht behandelt wurde.
Ablauf
Vorbedingungen
Diagnose:
Brustkrebs
Therapielinie:
Erstlinie / bisher keine Therapie
Alter: ab 18
Kriterien:
Frau mit einem operablen Tumor; HER2-negativ; Hormonrezeptor-positiv; Ki-67-Index >10%
Zuordnung
Randomisierung
2:2:1
Durchführung
Giredestrant
einmal täglich in Tablettenform
Giredestrant + Triptorelin
Giredestrant einmal täglich in Tablettenform, Triptorelin einmalige Injektion
Anastrozol + Triptorelin
Anastrozol einmal täglich in Tablettenform, Triptorelin einmalige Injektion
Beobachtung
1 Monate
Beschreibung
Brustkrebs (Mammakarzinom) ist eine bösartige Erkrankung des Brustdrüsengewebes, bei der eine unkontrollierte Vermehrung von Zellen der Brustdrüse vorliegt. Die Therapie erfolgt in mehreren Phasen und hängt maßgeblich davon ab, wie ausgedehnt der Tumor ist (Stadium 1–4). Bei operablem Brustkrebs erfolgt standardmäßig eine erste Chemotherapiephase (neoadjuvant). Anschließend erfolgt eine Operation der Brust und ggf. der Lymphknoten, bevor dann – je nach individuellen Faktoren – eine weitere Therapie erfolgt (adjuvant). Wichtig für die Wahl der Medikamente zur Behandlung ist, welche Merkmale die Krebszellen in der zuerst entnommenen Gewebeprobe besitzen. Hierzu gehört v.a., ob Hormonrezeptoren auf der Oberfläche der Krebszellen nachweisbar sind und das vermehrte Auftreten des HER2-Rezeptors. Sowohl die Hormone Östrogen und Progesteron als auch HER2 können das Tumorwachstum verstärken. Bei dieser Studie wird eine Antihormontherapie getestet. Um den Einfluss von Östrogen auf das Tumorwachstum zu verhindern, wird häufig eine Kombination aus Hormonblockern wie Anastrozol und Medikamenten, die die Östrogenproduktion in den Eierstöcken hemmen (wie Triptorelin), eingesetzt. Diese Kombination zählt deshalb für prämenopausale Frauen zur Standardtherapie. Das Medikament Giredestrant wird ebenfalls zur Antihormontherapie eingesetzt und zählt zu der Gruppe der selektiven Östrogenrezeptor-Degrader (SERDs), die den Abbau von Östrogenrezeptoren fördern und somit das östrogenabhängige Tumorwachstum hemmen. Ziel der PREcoopERA-Studie ist es zu untersuchen, ob Giredestrant alleine oder in Kombination mit Triptorelin genauso oder sogar wirksamer ist als die Standardtherapie mit Anastrozol und Triptorelin. Die Patientinnen werden zufällig (randomisiert) in drei Gruppen eingeteilt, die jeweils für vier Wochen vor der ersten Therapiephase (neoadjuvante Chemotherapie) ihre Behandlung erhalten. Alle Betroffenen kennen ihre Zuteilung (offen). Studienarm A erhält Giredestrant täglich in Tablettenform bis zum Tag der OP oder erneuten Biopsie. Die zweite Gruppe (Studienarm B) wird mit Giredestrant + Triptorelin behandelt, Giredestrant wird täglich eingenommen, die Verabreichung von Triptorelin erfolgt mittels einer einmaligen Injektion am ersten Studientag. Studienarm C stellt die aktive Vergleichsgruppe mit der aktuellen Standardtherapie dar. Dabei erhalten die Patientinnen einmal täglich Anastrozol oral und eine einmalige Injektion mit Triptorelin. Die Studie ist eine sogenannte „Window-of-Opportunity“-Studie, was bedeutet, dass die Behandlung kurz vor der eigentlichen Standardtherapie erfolgt, um die direkte Wirkung der Medikamente auf den Tumor zu bewerten. Das Hauptziel einer solchen Studie ist es, zu überprüfen, wie gut das neue Medikament oder die neue Therapie den Tumor beeinflusst, ohne dabei die nachfolgende Standardbehandlung zu verzögern oder zu gefährden. Es handelt sich also nicht um eine vollständige Therapie, sondern um eine gezielte Testung, ob diese Therapie effektiv das Tumorwachstum verlangsamen kann. Hierbei wird der Ki-67-Index herangezogen. Der Ki-67-Index ist ein Marker für die Wachstumsgeschwindigkeit von Zellen. In dieser Studie wird er vier Wochen nach Studienstart gemessen und mit dem Wert vor Therapiebeginn verglichen. Daran soll die wachstumshemmende Wirkung der Medikamente bewertet und verglichen werden. Teilnehmen können prämenopausale, erwachsene Frauen, die an einem operablen Brustkrebs erkrankt sind. Sie dürfen keinen fortgeschrittenen (Stadium 4) oder entzündlichen Brustkrebs haben. Der Brustkrebs muss Östrogenrezeptor-positiv und HER2-negativ sein einen Ki-67-Index von über 10 % aufweisen. Fakten: 1. Welche Erkrankung: Brustkrebs (Mammakarzinom) 2. Krebs-Merkmale: Hormonrezeptor-positiv, HER2-negativ, operabel, unbehandelt, prämenopausal, Ki-67-Index >10 % 3. Was untersucht die Studie: Wirkung von Giredestrant allein vs. Giredestrant + Triptorelin im Vergleich zur Standardtherapie (Triptorelin + Anastrozol) als Therapie vor der eigentlichen Standardtherapie 4. Ziel der Studie: Verbesserung der Hemmung des Tumorwachstums (Ki-67-Index) bei Frauen mit Östrogenrezeptor-positivem, HER2-negativem Brustkrebs 5. Wie lange dauert die Studie: 4 Wochen Behandlung vor einer geplanten neoadjuvanten Standardtherapie 6. Studienmerkmale: drei Behandlungsgruppen (A: Giredestrant alleine, B: Giredestrant plus Triptorelin, C: Anastrozol plus Triptorelin), randomisiert (zufällig), offen (keine Verblindung)
Studienzentren
Studienzentrum |
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Kantonsspital Baden AG Baden |
Praxis Dr. Thorn, Praxis fur ambulante Tumortherapie (Praxis Thorn (Bethesda)) Basel |
HELIOS Klinikum Berlin Buch Berlin |
Praxisklinik Krebsheilkunde formerly MediOnko-Institut GbR Berlin |
KEM / Kliniken Essen Mitte Essen |
Weitere Informationen
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