PaTyp
Studie zur Erfassung von individuellen Bedürfnissen für ein angepasstes Coaching während einer Antihormontherapie bei Hormonrezeptor-positivem Mammakarzinom
Einleitung
Die Behandlung von Brustkrebs kann für Patientinnen eine sehr hohe Belastung darstellen. Vor allem die Therapie von Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs ist sehr langwierig (5–10 Jahre) und wird von vielen Patientinnen als belastend empfunden. Das Ziel der PaTyp-Studie ist es, Patientinnen in Gruppen (Typen) einzuteilen, die ihren individuellen Bedürfnissen entsprechen, und darauf abgestimmte Unterstützungsangebote zu entwickeln. Dadurch soll die Einnahmetreue der Antihormontherapie verbessert werden. An der Studie können Brustkrebspatientinnen teilnehmen, deren erste Therapiephase abgeschlossen ist und die eine ergänzende, mehrjährige Antihormontherapie erhalten, deren Beginn nicht länger als acht Wochen zurückliegt.
Ablauf
Vorbedingungen
Diagnose:
Brustkrebs
Therapielinie:
Erstlinie / bisher keine Therapie
Alter: ohne Einschränkung
Kriterien:
Hormonrezeptor-positiv; nach primärer Therapie; bei adjuvanter Antihormontherapie (max. 8 Wochen nach Beginn)
Zuordnung
Randomisierung
1:1
Durchführung
Einteilung in Patientinnen-Typ und angepasstes Coaching
4 Typen; 30 minütiger Fragebogen
Standardaufklärung über adjuvante Antihormontherapie
Beobachtung
24 Monate
Beschreibung
Eine häufige Eigenschaft von Brustkrebszellen ist das Vorhandensein eines Hormonrezeptors auf ihrer Oberfläche. Etwa 70 Prozent aller Brustkrebspatientinnen haben einen Hormonrezeptor-positiven Tumor. Das bedeutet, dass weibliche Hormone, insbesondere Östrogen, das Krebswachstum fördern, indem sie sich an die Tumorzellen binden. Deshalb werden Medikamente eingesetzt, die die Ausschüttung der Hormone gezielt verhindern. Die Nachbehandlung (adjuvante Therapie) der Erkrankung nach erfolgter Chemotherapie und Operation besteht daher häufig aus einer Antihormontherapie, da sich hierdurch möglicherweise noch vorhandene Tumorzellen bekämpfen lassen. Allerdings dauert diese Therapie meist mehrere Jahre, teilweise bis zu zehn Jahre. Etwa die Hälfte aller Patientinnen bricht die Therapie jedoch innerhalb von fünf Jahren ab, ein erheblicher Anteil bereits im ersten Jahr. Gründe für Therapieabbrüche sind unter anderem starke körperliche und psychische Nebenwirkungen, die Beschwerden während den Wechseljahren ähneln. Dies stellt eine große Herausforderung für die Behandlung dar. Studien aus der Sozialforschung zeigen, dass Patientinnen seltener unter den Beschwerden leiden und Therapien seltener abbrechen, wenn sie gut über die Therapie informiert sind und das Gefühl haben, die damit verbundenen Herausforderungen aus eigener Kraft bewältigen zu können. In der PaTyp-Studie sollen deshalb die Reaktionen der Patientinnen unter Antihormontherapie erfasst werden, insbesondere im Hinblick auf die Akzeptanz der Erkrankung und das Gefühl von Kontrolle über das Krankheitsgeschehen. Basierend auf diesen individuellen Bedürfnissen werden die Patientinnen in vier verschiedene Gruppen (Typen) eingeteilt, für die jeweils spezifische Unterstützungsangebote entwickelt werden. Ein solches Verfahren ist bisher noch kein Standard. Um den Erfolg der Maßnahme zu überprüfen, werden die Patientinnen zufällig in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe erhält ein Typ-spezifisches Coaching, während die andere Gruppe nach den derzeit üblichen Verfahren behandelt wird (das Coaching also nicht erhält). Die Patientinnen werden über einen Zeitraum von insgesamt 24 Monaten beobachtet. Neue Medikamente werden in der Studie nicht untersucht. An der Studie können Brustkrebspatientinnen mit Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs teilnehmen. Die erste Phase der Behandlung (meist Chemotherapie und Operation) muss bereits abgeschlossen sein und sie müssen eine adjuvante Antihormontherapie erhalten. Der Beginn dieser Behandlung darf nicht länger als acht Wochen zurückliegen. Der Krebs darf nicht im Körper gestreut (metastasiert) haben. Fakten 1. Welche Erkrankung: Brustkrebs (Mammakarzinom) 2. Krebsmerkmale: Hormonrezeptor-positiv, erste Therapiephase (Neoadjuvanz und Operation) bereits abgeschlossen, Beginn der adjuvanten Antihormontherapie (max. vor 8 Wochen) 3. Was untersucht die Studie: Wirksamkeit eines individuellen Coachings nach Einteilung in einen von vier Typen auf die Therapieadhärenz 4. Ziel der Studie: Steigerung der Betreuungsqualität und Therapieadhärenz der Antihormontherapie von Patientinnen mit Brustkrebs 5. Wie lange dauert die Studie: maximal 24 Monate Beobachtungszeitraum 6. Studienmerkmale: randomisierte, offene, zweiarmige Studie, multizentrisch
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