NeoRad

Könnte eine Bestrahlung vor der Operation besser sein als der bisherige Standard einer Bestrahlung nach der Operation der Brust?

offen
Phase III
Erstlinie

Einleitung

Eine Bestrahlung ist häufig ein wichtiger Bestandteil der Brustkrebsbehandlung. Bisher erfolgt die Bestrahlung standardmäßig nach einer ersten Chemotherapie (neoadjuvant) und der anschließenden Operation der Brust. Möglicherweise könnte eine Bestrahlung vor der Operation effektiver sein. Ziel der NeoRad-Studie ist es zu untersuchen, ob eine Bestrahlung vor der Operation das krankheitsfreie Überleben der Patientinnen verbessern kann. An der Studie können Frauen ab 18 Jahren mit Brustkrebs teilnehmen, bei denen bereits eine neoadjuvante Chemotherapie durchgeführt wurde und eine Operation geplant aber noch nicht erfolgt ist.

Ablauf

Vorbedingungen

Diagnose:
Brustkrebs

Therapielinie:
Erstlinie / bisher keine Therapie

Alter: ab 18

Kriterien:
Frauen; Indikation zur neoadjuvanten Chemotherapie; Indikation zur Strahlentherapie

Zuordnung

Randomisierung
1:1

Durchführung

präoperative Bestrahlung

nach neoadjuvanter Chemotherapie

postoperative Bestrahlung

nach neoadjuvanter Bestrahlung und Operation

Beobachtung

120 Monate

Beschreibung

Brustkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen, wobei die Behandlungsmethode von vielen verschiedenen Faktoren abhängt. Eine Operation ist jedoch häufig notwendig, um den Tumor zu entfernen. Standardmäßig erfolgt zuvor eine Chemotherapie (neoadjuvant), um den Tumor zu verkleinern und die Chance zu erhöhen, ihn vollständig entfernen zu können. Um den Behandlungserfolg zu maximieren, gehört es in vielen Fällen zur Standardtherapie, die Brust nach der Operation (postoperativ) durch eine Strahlentherapie (Radiatio) zu behandeln. Auch in anderen Krebstherapien ist die Bestrahlung ein etabliertes Verfahren und wird häufig bereits vor der Operation (präoperativ) angewendet. Bei Brustkrebs erfolgt die Bestrahlung standardmäßig jedoch erst nach der Operation. Studien zur präoperativen Bestrahlung in Kombination mit neoadjuvanter Chemotherapie existieren bereits, jedoch ist die Datenlage bislang nicht eindeutig. Durch eine vorgezogene Bestrahlung könnte möglicherweise die Rate brusterhaltender Operationen (BET) erhöht und gleichzeitig die erforderliche Strahlendosis reduziert werden. Dies könnte nicht nur die Chancen auf ein krankheitsfreies Überleben erhöhen, sondern auch Langzeitnebenwirkungen reduzieren. Ziel der NeoRad-Studie ist es, den Einfluss einer präoperative Bestrahlung auf das krankheitsfreie Überleben zu untersuchen. Dazu werden die Patientinnen zufällig (randomisiert) in zwei Gruppen eingeteilt. Im experimentellen Arm erfolgt die Bestrahlung vor der Operation und nach der neoadjuvanten Chemotherapie. In der Kontrollgruppe erfolgt die derzeitige Standardbehandlung: zuerst die neoadjuvante Chemotherapie, gefolgt von der Operation und anschließend der postoperativen Bestrahlung. Die Studie ist nicht verblindet, d.h. das ärztliche Personal und die Patientinnen wissen, in welche Gruppe sie eingeteilt wurden. Die Nachbeobachtung der Patientinnen erfolgt über mindestens sechs und maximal zehn Jahre. An der Studie können Frauen ab 18 Jahren mit Brustkrebs im Frühstadium teilnehmen. Zudem muss eine Strahlentherapie indiziert sein. Der Krebs darf nicht metastasiert sein, jedoch bereits auf die Lymphknoten übergegangen sein. Es dürfen keine therapielimitierenden Vorerkrankungen vorliegen, und Patientinnen mit bestimmten Lungen- oder Herzerkrankungen können von der Teilnahme ausgeschlossen werden. Der Hormonrezeptor- und HER2-Status sind weder Einschluss- noch Ausschlusskriterien. Fakten: 1. Welche Erkrankung: Brustkrebs (Mammakarzinom) 2. Krebsmerkmale: geplante neoadjuvante Chemotherapie und Strahlentherapie 3. Was untersucht die Studie: Zeitpunkt der Strahlentherapie in Bezug auf die Operation (präoperativ oder postoperativ) 4. Ziel der Studie: Überprüfung, ob durch eine präoperative Strahlentherapie die Heilungsrate verbessert und mögliche Strahlennebenwirkungen reduziert werden können 5. Wie lange dauert die Studie: Beobachtungszeitraum von mindestens sechs und maximal zehn Jahren 6. Studienmerkmale: Phase-3-Studie, randomisiert, multizentrisch, offen, nicht verblindet

Studienzentren

Studienzentrum
Tanja Fehm
40225 Duesseldorf
Studienbeginn
1. Februar 2024
Art der Studie
Interventionell
Sponsor
Prof. Dr. Christiane Matuschek
Teilnehmerzahl
1826
NCT-Nummer
NCT04261244

Weitere Informationen

Interesse an der Teilnahme?

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