mULM
Neue ultraschallbasierte Bildgebungsmethode mULM zur Diagnose von Brustkrebs und zur Überprüfung des Therapieansprechens einer neoadjuvanten Therapie
Einleitung
Motion-model Ultrasound Localization Microscopy (mULM) ist eine ultraschallbasierte Bildgebungsmethode mit Kontrastmittel, die kleinste Blutgefäße sehr genau darstellen kann. Es gilt zu prüfen, ob sich diese Methode zur Diagnose von Brustkrebs und zur Überprüfung des Therapieansprechens einer neoadjuvanten Chemotherapie bei triple-negativem Brustkrebs eignet. Ziel der mULM-Studie ist es, die Genauigkeit der bildgebenden Diagnostikmethode mULM zu untersuchen und die optimale Kontrastmitteldosis und Injektionsgeschwindigkeit zu bestimmen. Frauen ab 18 Jahren mit Verdacht auf Brustkrebs bzw. histologisch bestätigtem triple-negativen Brustkrebs und geplanter neoadjuvanter Chemotherapie vor einer Operation können an dieser Studie teilnehmen.
Beschreibung
Brustkrebs (Mammakarzinom) ist eine bösartige Erkrankung des Brustdrüsengewebes, bei der eine unkontrollierte Vermehrung von Zellen der Brustdrüse vorliegt. Die Therapie der Erkrankung ist von zahlreichen Faktoren abhängig, z. B. dem Allgemeinzustand der Patient*in, der Wachstumsrate des Tumors (Ki-67-Index), nachweisbaren Hormonrezeptoren auf der Oberfläche der Krebszellen (Östrogenrezeptor-, Progesteronrezeptor-positiv) und dem vermehrten Auftreten des HER2-Rezeptors auf den Zellen (HER2-positiv). Liegt keiner dieser Rezeptoren vor, spricht man vom triple-negativen Brustkrebs. Sehr wichtig ist auch das Stadium der Erkrankung: Während im lokal begrenzten Stadium (Stadium 1–2) die Erkrankung auf die Brust beschränkt ist, bedeutet das lokal fortgeschrittene Stadium (Stadium 3), dass der Tumor bereits größer ist oder Lymphknoten betroffen sind. Die Therapie eines triple-negativen Brustkrebses im Stadium 1–3 umfasst in der Regel eine medikamentöse Vorbehandlung (neoadjuvante Therapie) zur Verkleinerung des Tumors und anschließenden operativen Entfernung des Tumors. Häufig wird eine medikamentöse Nachbehandlung empfohlen (adjuvant), um verbliebene Krebszellen abzutöten. Methode der ersten Wahl in der Diagnostik von Brustkrebs bei Frauen ab 50 Jahren ist die beidseitige Röntgen Mammographie. Bei Frauen unter 40 Jahren wird zunächst eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt und bei Frauen ab 40 Jahren kann der Ultraschall ergänzt zur Mammographie angewendet werden. Wird im Rahmen der Bildgebung der Verdacht auf Brustkrebs geäußert, wird eine Gewebeprobe entnommen (Biopsie) und histologisch untersucht. Die motion-model Ultrasound Localization Microscopy (mULM) ist eine innovative Bildgebungsmethode, die auf Ultraschall basiert und die exakte Darstellung winziger Blutgefäße ermöglicht, die bei herkömmlichem Ultraschall nicht erkennbar wären. Das ist entscheidend, da Tumoren oft ein anderes Gefäßmuster haben als gesundes Gewebe. Zudem kann die mULM-Bildgebung Veränderungen während einer Behandlung (z. B. neoadjuvante Chemotherapie) sichtbar machen, noch bevor sie im Tumorvolumen erkennbar sind. Hierfür werden Mikrobläschen eines bereits zugelassenen Kontrastmittels (SonoVue®) in den Blutkreislauf injiziert. Diese werden im Anschluss in vielen Ultraschallbildern über die Zeit verfolgt. Die Positionen in den einzelnen Bildern werden dann kombiniert und es wird eine hochaufgelöste Karte der Blutgefäße erstellt. mULM wird derzeit experimentell und in klinischen Studien eingesetzt. Ziel der vorliegenden Studie ist es, die Genauigkeit der bildgebenden Diagnostikmethode mULM zu untersuchen. In Teil A der Studie wird zunächst die optimale Kontrastmitteldosis und Injektionsgeschwindigkeit bestimmt, die anschließend in Teil B und Teil C der Studie zum Einsatz kommen. In Teil B der Studie soll mithilfe der mULM-Bildgebung das Ansprechen des Tumors auf eine neoadjuvante Chemotherapie überprüft werden. Hierfür wird die Gefäßdurchblutung des Tumors während der Therapie zu drei verschiedenen Zeitpunkten untersucht. In Teil C werden Patient*innen mit Verdacht auf Brustkrebs untersucht, also wenn ein auffälliger Knoten in der Brust entdeckt wurde, aber noch nicht sicher ist, ob es sich um Krebs handelt. Hierbei wird zunächst ein Ultraschall ohne Kontrastmittel durchgeführt. Hierzu erfolgt ein klassischer Ultraschall (B-Mode) gefolgt von einer Elastographie (Gewebeverformungs-Ultraschall), die misst, wie „weich“ oder „hart“ das Gewebe ist. Im Anschluss wird die größte Tumorverdächtige Stelle mittels mULM untersucht. Zuletzt erfolgen eine Gewebeprobeentnahme und umfangreiche Analyse des entnommenen Materials. Patientinnen sowie ärztliches Personal wissen, welche diagnostische Methode angewandt wird (offenes Studiendesign). Frauen ab 18 Jahren mit Verdacht auf Brustkrebs bzw. histologisch bestätigtem triple-negativem Brustkrebs und geplanter neoadjuvanter Chemotherapie vor einer Operation können an dieser Studie teilnehmen. Fakten: 1. Welche Erkrankung: Brustkrebs (Mammakarzinom) 2. Krebs-Merkmale: histologisch bestätigtes triple-negatives Mammakarzinom mit geplanter neoadjuvanter Chemotherapie vor der operativen Entfernung (Teil B) oder Verdacht auf Brustkrebs (Teil C) 3. Was untersucht die Studie: motion-model Ultrasound Localization Microscopy (mULM) zur Diagnose von Brustkrebs und der Bewertung des Therapieansprechens einer neoadjuvanten Therapie 4. Ziel der Studie: Bestimmung der optimalen Kontrastmitteldosis und Injektionsgeschwindigkeit + Prüfung, ob mULM als Standardverfahren für den klinischen Alltag geeignet ist 5. Wie lange dauert die Studie: voraussichtliches Studienende: Oktober 2024 6. Studienmerkmale: Interventionsstudie, nicht randomisiert, nicht verblindet (offen)
Studienzentren
| Studienzentrum |
|---|
Department of Gynecology and Obstetrics Universitätsklinikum Aachen, AöR 52074 Aachen |
Weitere Informationen
Fragen zur Studie?
Wir informieren Sie gerne allgemein, können jedoch keine Studienplätze vermitteln oder prüfen, ob Sie für diese Studie geeignet sind.
Kontakt aufnehmen