MINERVA
Beobachungsstudie zu Nebenwirkungen und Verträglichkeit der Medikamentenkombination aus Abemaciclib und einer Antihormontherapie
Einleitung
Die Behandlung von Brustkrebs umfasst typischerweise eine Therapie mit Medikamenten. Neben einer klassischen Chemotherapie mit Zellgiften, versucht man zunehmend Medikamente einzusetzen, die sehr gezielt und effektiv die Krebszellen abtöten können. Dies umfasst z.B. auch eine Antihormontherapie oder auch sog. Kinase-Inihibtoren (CDK4/6-Inhibitoren). Ziel der MINERVA Studie ist es, weitere Informationen zur Sicherheit und Wirksamkeit von Abemaciclib (CDK4/6-Inhibitor) zu bekommen, einem bereits zugelassenen Kinase-Inhibitor, der in Kombination mit einer Antihormontherapie eingenommen wird. Teilnehmen können Frauen mit lokal fortgeschrittenem oder bereits metastasiertem Brustkrebs. Die Krebszellen müssen Hormonrezeptor positiv sein und HER2-negativ.
Ablauf
Vorbedingungen
Diagnose:
Brustkrebs
Therapielinie:
Erstlinie / bisher keine Therapie
Alter: ab 18
Kriterien:
HER2 negativ; Hormonrezeptor positiv; lokal fortgeschritten oder metastasiert
Zuordnung
Stratifizierung anhand von Markern
Durchführung
Abemaciclib mit Aromatasehemmer
Abemaciclib oral 150mg alle 12h
Abemaciclib mit Fulvestrant
Abemaciclib oral 150mg alle 12h
Beobachtung
48 Monate
Beschreibung
Brustkrebs ist eine bösartige Erkrankung der Brust, die v.a. Frauen betrifft. Brustkrebs tritt dabei in verschiedenen Varianten auf, so dass es kein einheitliches Krankheitsbild darstellt. Um eine möglichst gezielte Therapie zu gewährleisten, ist eine genaue Untersuchung der Krebszellen selbst wie auch der Ausbreitung des Krebs in der Brust (lokal), aber auch in Lymphknoten und anderen Körperteilen (Metastasen) notwendig. So konnte die Prognose in den letzten Jahren deutlich verbessert werden. Eine wichtige Untersuchung ist dabei, ob auf den Krebszellen verschiedene Rezeptoren, z.B. für Hormone oder der sog. HER2-Rezeptor, nachweisbar sind. Ist einer der Rezeptoren nachweisbar (“positiv”), können Medikamente eingesetzt werden, welche die Krebszellen speziell an diesen Rezeptoren angreifen. Für die MINERVA-Studie muss der Brustkrebs lokal fortgeschritten (Stadium IIB, IIIA/B) oder bereits metastasiert sein (Stadium IV). Zudem muss der Hormonrezeptor positiv sein und der HER2-Rezeptor, ein Empfänger für Wachstumshormone, negativ sein. Die aktuelle Standardtherapie in dieser Situation ist eine Chemotherapie mit dem Ziel einer anschließenden Operation der Brust, oder direkt eine Operation der Brust. Daran schließt eine weitere Therapie (Bestrahlung, erneute Chemotherapie) an. Bei Hormonrezeptor-positiven Brustkrebs umfasst dies auch eine Antihormontherapie. Hier gibt es Unterschiede in Bezug darauf, ob die Patientin bereits in der Menopause ist oder nicht, allerdings spielt dies in der MINERVA Studie keine Rolle. Eine neue Gruppe von Medikamenten, die bereits eingesetzt werden, sind die CDK4/6-Inhibitoren, die gezielt die Zellteilung in Krebszellen verlangsamen. Besonders interessant ist, dass sie die Wirkung einer Antihormontherapie verstärken können. In der MINERVA-Studie wird nun ein bereits zugelassener CDK4/6-Hemmer (Abemaciclib) weiter untersucht, um noch mehr Informationen zur Verträglichkeit und Wirksamkeit zu erhalten. Zusätzlich sollen Nebenwirkungen untersucht und mittels der App CANKADO erfasst werden. Hier soll getestet werden, ob die engmaschige Überwachung und Möglichkeit zur Anpassung der Therapie einen Zusatznutzen bringt. Zusätzlich zu Abemaciclib wird je nach Studienarm entweder ein Aromatasehemmer (wie z.B. Anastrozol, Letrozol oder Exemestan) gegeben oder das Anti-Östrogen Fulvestrant. Die Einteilung in einen der zwei Studienarme erfolgt nicht verblindet, sondern zusammen mit Ihrem behandelnden Arzt. Teilnehmen können weibliche Patientinnen über 18 Jahren mit einer bestätigten Diagnose eines hormonrezeptor-positiven, HER2-negativen Brustkrebses, der metastasiert oder lokal fortgeschrittenen ist und die bereit sind zur Nutzung der digitalen App. Die Patientinnen dürfen zuvor noch keine Therapie gegen den Brustkrebs erhalten haben, außer eine Antihormontherapie für maximal 3 Monate vor dem Start der Abmaciclib Therapie. Ausschlusskriterien umfassen schwerwiegende Vorerkrankungen oder eine vorherige Behandlung mit bestimmten Medikamenten. Fakten: 1. Welche Erkrankung: Hormonrezeptor-positiver, HER2-negativer , lokale fortgeschrittener oder metastasierter Brustkrebs. 2. Krebs-Merkmale: Maximal 3 Monate antihormonell vortherapierte metastasierte Erkrankung. Darüber hinaus keine Vortherapie erhalten. 3. Was untersucht die Studie: Abemaciclib mit Aromatasehemmer ODER Abemaciclib mit Fulvestrant 4. Ziel der Studie: Untersuchung der Verträglichkeit, Wirksamkeit und Nebenwirkungen von Abemaciclib, das bereits zugelassen ist. Fokus auf digitales Nebenwirkungsmanagement. 5. Wie lange dauert die Studie: Bis zu 48 Monate. 6. Studienmerkmale: Nicht randomisierte Phase-IV-Studie mit digitaler Nebenwirkungsüberwachung.
Studienzentren
Die Studie MINERVA wird in folgenden Studienzentren durchgeführt.
Einrichtung | Ort |
---|---|
Kliniken Ostalb gkAöR | Aalen, Germany |
Klinikum St. Marien Kommunalunternehmen - AöR Der Stadt Amberg | Amberg, Germany |
Klinikum Aschaffenburg-Alzenau gGmbH | Aschaffenburg, Germany |
Gemeinschaftspraxis Dr. Heinrich / Dr. Bangerter | Augsburg, Germany |
Universitätsklinikum Augsburg A.d.ö.R | Augsburg, Germany |
MediOnko-Institut GbR | Berlin, Germany |
Hämatologikum Biberach | Biberach, Germany |
Gynäkologisches Zentrum Bonn - Friedensplatz | Bonn, Germany |
Studien GbR Braunschweig | Braunschweig, Germany |
Hämato-Onkologische Praxis im Medicum | Bremen, Germany |
Onkologisches Zentrum Donauwörth | Donauwörth, Germany |
Gemeinschaftspraxis | Dresden, Germany |
Onkozentrum Dresden | Dresden, Germany |
MVZ Medical Center Düsseldorf GmbH | Düsseldorf, Germany |
Universitätsklinikum Düsseldorf | Düsseldorf, Germany |
Internistische Praxis Ehingen | Ehingen, Germany |
Universitätsklinikum Erlangen | Erlangen, Germany |
St. Antonius-Hospital | Eschweiler, Germany |
Centrum für Hämatologie und Onkologie Bethanien | Frankfurt, Germany |
Universitätsklinikum Freiburg | Freiburg, Germany |
Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt gGmbH | Freudenstadt, Germany |
Internistische Gemeinschaftspraxis | Friedrichshafen, Germany |
Klinikum Garmisch-Partenkirchen GmbH | Garmisch-Partenkirchen, Germany |
Main-Kinzig-Kliniken gGmbH Gelnhausen | Gelnhausen, Germany |
Gemeinschaftspraxis und Tagesklinik Halle | Halle, Germany |
Albertinen-Krankenhaus | Hamburg, Germany |
Sana Klinikum Hameln-Pyrmont | Hameln, Germany |
Frauenärzte am Bahnhofsplatz | Hildesheim, Germany |
ViDia Christliche Kliniken Karlsruhe | Karlsruhe, Germany |
Klinikum Kassel GmbH | Kassel, Germany |
Klinikverbund Kempten-Oberallgäu gGmbH | Kempten, Germany |
St. Elisabeth-Krankenhaus GmbH | Köln, Germany |
Klinikum Konstanz | Konstanz, Germany |
ZAGO- Zentrum für ambulante gynäkologische Onkologie | Krefeld, Germany |
Krankenhausgesellschaft St. Vincenz mbH | Limburg, Germany |
Praxis für gynäkologische Onkologie / Prof. Dr. med. Ulrike Nitz / Raquel von Schumann | Mönchengladbach, Germany |
LMU - Klinikum der Universität München | München, Germany |
München Klinik gGmbH Harlaching | München, Germany |
Kliniken Ostalb gkAöR, Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd | Mutlangen, Germany |
TZN-Tumorzentrum Niederrhein GmbH | Neuss, Germany |
Klinikum Nürnberg Nord | Nürnberg, Germany |
medius KLINIK NÜRTINGEN | Nürtingen, Germany |
Praxis Dr. Guth | Plauen, Germany |
Klinikum Ernst von Bergmann gGmbH | Potsdam, Germany |
Klinikum Rheine | Rheine, Germany |
GPR Gesundheits- und Pflegezentrum Rüsselsheim gGmbH | Rüsselsheim, Germany |
Kantonsspital St. Gallen | Saint Gallen, Switzerland |
Diakoneo Diak-Klinikum Schwäbisch Hall gGmbH | Schwäbisch Hall, Germany |
Clinical Research Stolberg GmbH | Stolberg, Germany |
Gynäkologie Kompetenzzentrum Stralsund | Stralsund, Germany |
Universitätsfrauenklinik Tübingen | Tübingen, Germany |
University Hospital Ulm Gynecology/Obstetrics | Ulm, Germany |
St. Josefs-Hospital | Wiesbaden, Germany |