LIBRE-2
Untersuchung des Einflusses des Lebensstils auf das Risiko an Brustkrebs zu erkranken bei bekannter genetischer Neigung (BRCA1/2 Mutation)
Einleitung
Frauen mit einer BRCA1/2-Mutation haben ein deutlich erhöhtes Risiko, im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs zu erkranken. Bereits durchgeführte Studien konnten zeigen, dass der Lebensstil (Sport, gesunde Ernährung) einen positiven Einfluss auf das Risiko haben kann, an Brustkrebs zu erkranken bzw. bei bereits bestehender Erkrankung den Verlauf günstig beeinflussen kann. Ziel der LIBRE-2-Studie ist es, zu untersuchen, ob ein spezielles Lebensstilprogramm das Risiko und den Verlauf einer Brustkrebserkrankung bei bekannter BRCA1/2-Mutation beeinflusst. Teilnehmen können Frauen ab 18 Jahren mit einer nachgewiesenen BRCA1/2-Mutation.
Ablauf
Vorbedingungen
Diagnose:
Brustkrebs
Therapielinie:
Unabhängig von Therapielinie
Alter: ab 18
Kriterien:
BRCA1/2 Mutation; keine Metastasen; abgeschlossene Chemotherapie oder Strahlentherapie
Zuordnung
Randomisierung
1:1
Durchführung
mediterane Ernährung und strukturiertes körperliches Training
allgemeine Informationen zu gesunder Ernährung und Bewegung
Beobachtung
36 Monate
Beschreibung
Erbliche Faktoren spielen eine wesentliche Rolle beim Brustkrebsrisiko. Eine Mutation in den BRCA1- oder BRCA2-Genen erhöht das Risiko erheblich, im Laufe des Lebens an Brust- oder Eierstockkrebs zu erkranken. Die Behandlung von Brustkrebs erfolgt unabhängig von erblichen Faktoren je nach Ausmaß der Erkrankung durch Medikamente, Operation und Bestrahlung. Studien haben zudem gezeigt, dass der Lebensstil sowohl das Risiko, zu erkranken, als auch den Verlauf der Erkrankung beeinflussen kann. Für nicht-erblich bedingten Brustkrebs konnte nachgewiesen werden, dass eine gesunde Ernährung (Mittelmeer-Diät), regelmäßige Bewegung und ein stabiles Körpergewicht das Erkrankungsrisiko senken können. Die LIBRE-2-Studie erforscht nun diese Zusammenhänge speziell bei Frauen mit einer erblich bedingten BRCA1/2-Mutation. Dafür werden im Rahmen der Studie zwei Gruppen gebildet: Die Personen der Interventionsgruppe nehmen an einem 12-monatigen Programm teil, das ein strukturiertes körperliches Training, sowie eine mediterrane Diät umfasst. Diese Ernährungsweise, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Fisch und gesunden Fetten ist, gilt als besonders gesundheitsfördernd. Ziel des Programms ist es, die Frauen zu motivieren, langfristige Veränderungen im Lebensstil vorzunehmen, um ihr Krebsrisiko zu reduzieren. Die Kontrollgruppe erhält hingegen allgemeine Informationen zu gesunder Ernährung und Bewegung, jedoch keine gezielten Anleitungen oder unterstützende Maßnahmen. Die Zuteilung in eine der beiden Gruppen erfolgt zufällig (randomisiert). Die Effektivität des Programms wird hauptsächlich anhand der Einhaltung der Diät, der Berechnung des Body-Mass-Index (BMI) und der Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit überprüft. Teilnehmen können Frauen mit einer nachgewiesenen BRCA1/2-Mutation, die mindestens 18 Jahre alt sind. Sie können entweder gesund oder bereits an Brustkrebs erkrankt sein. Eine Teilnahme ist nicht möglich, wenn aktuell eine Chemotherapie erfolgt oder der Krebs bereits gestreut hat (Metastasen). Fakten: 1. Welche Erkrankung: Erbliche Form des Brustkrebses 2. Krebs-Merkmale: Gesunde oder an Brustkrebs erkrankte Frauen mit nachgewiesener BRCA1/2-Mutation, keine aktuelle Chemotherapie, keine Metastasen 3. Was untersucht die Studie: Auswirkungen eines strukturierten Programms zur Lebensstiländerung (Sport, gesunde Ernährung) im Vergleich zu alleiniger Information 4. Ziel der Studie: Bewertung des Einflusses des Lebensstils auf das Risiko und den Verlauf einer erblichen Brustkrebserkrankung 5. Wie lange dauert die Studie: Bewertung nach 12 Monaten, weitere Beobachtung insgesamt maximal 3 Jahre 6. Studienmerkmale: Randomisiert, zwei Gruppen (Intervention und Kontrolle)
Studienzentren
Studienzentrum |
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Humboldt Universität zu Berlin Berlin |
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden Dresden |
Universitätsklinikum Düsseldorf Düsseldorf |
Kliniken Essen-Mitte Essen |
Universitätsklinikum Essen Essen |
Weitere Informationen
Interesse an der Teilnahme?
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