INAVO122

Neue Kombinationstherapie bei fortgeschrittenem HER-positivem Brustkrebs mit Nachweis einer sog. PIK3CA-Mutation

Einleitung

Bei Brustkrebs ermöglichen spezielle Eigenschaften der Krebszellen den Einsatz von Medikamenten, die gezielter wirken können, als eine Standardchemotherapie. Inavolisib ist solch ein neues Medikament, das in der INAVO-122-Studie getestet wird. Das Ziel der Studie ist es, die Sicherheit und Wirksamkeit von Inavolisib zusammen mit dem bereits zugelassenen Medikament Phesgo im Vergleich mit einem Placebopräparat in Kombination mit Phesgo als Therapie bei Patient*innen mit Brustkrebs zu untersuchen. Teilnehmen dürfen Frauen und Männer über 18 Jahre, die die speziellen Veränderung der Krebszellen aufweisen (PIK3CA-Mutation; HER2 positiv) und eine bereits fortgeschrittene Brustkrebserkrankung haben.

Beschreibung

Bei Brustkrebserkrankungen verändern sich die Zellen des Drüsengewebes der Brust bösartig und vermehren sich in einer abnormen Geschwindigkeit. Es gibt viele verschiedene Untergruppen der Erkrankung, diese lassen sich vor allem anhand gewisser Merkmale und Eigenschaften der Tumorzellen unterteilen. HER2 ist ein Oberflächenprotein auf den Krebszellen, der das Tumorwachstum fördert. Bei HER2-positiven Formen können Medikamente eingesetzt werden, die gezielt an das Protein binden und somit das Wachstum der Tumorzellen verhindern und sie vernichten. Phesgo, eine Kombination aus den bereits zugelassenen Medikamenten Trastuzumab, Pertuzumab und rHuPH20, ist ein solches HER2-spezifisches Medikament. Eine häufige Veränderung in den Krebszellen (Mutation) ist die PIK3CA-Mutation, bei der das Protein PI3K verändert ist und dadurch die Entstehung und Verbreitung des Krebses beschleunigt. Inavolisib ist ein neuartiges Medikament, dass dieses Protein hemmt und somit das Fortschreiten der Brustkrebserkrankung verhindert. Die Studie INAVO-122 untersucht die Sicherheit und Wirksamkeit von Inavolisib in Kombination mit Phesgo bei Patient*innen mit einem HER2 positiven, PIK3CA-mutiertem Brustkrebs, der lokal fortgeschritten oder metastasiert ist. Als metastasiert gilt eine Krebserkrankung, wenn die veränderten Zellen bereits an andere Orte des Körpers gestreut haben. Dazu werden die Teilnehmer*innen in zwei Studienarme zufällig (randomisiert) eingeteilt, die Zuteilung kennen weder Patient*in noch Behandler*in (doppelt verblindet). Alle Patient*innen erhalten eine vorherige Therapie mit Phesgo und einer Standardchemotherapie mit Taxanen, die genaue Wahl bleibt der/dem behandelnden Arzt/Ärztin überlassen. Taxane zählen zu den etablierten Chemotherapeutika, die standardmäßig in der Brustkrebstherapie eingesetzt werden. In der nun anschließenden Therapie zur Erhaltung des Effekts der ersten Therapiephase wird nun im Rahmen der Studie der einen Gruppe Inavolisib und Phesgo verabreicht, die zweite Gruppe erhält ein Scheinmedikament (Placebo) zusammen mit Phesgo. Generell zielt eine Erhaltungstherapie darauf ab, eine Wiederkehr der Erkrankung zu verhindern. Phesgo wird alle drei Wochen unter die Haut gespritzt, Inavolisib (&Placebo) erhalten die Teilnehmer*innen täglich in Tablettenform. Eine zusätzliche Antihormontherapie ist je nach Leitlinie möglich. Die Patient*innen werden zunächst 3,5 Jahre nach Beginn der Studientherapie überwacht und der Fortschritt der Erkrankung wird beurteilt. Die maximale Beobachtungszeit geht bis zu zu 9 1/2 Jahre nach Studienstart. Die Studie vergleicht vor allem das Überleben ohne Krankheitsfortschreiten, das generelle Überleben, aber auch Nebenwirkungen und Lebensqualität der Proband*innen. Teilnehmen können erwachsene Frauen und Männer mit einem lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Brustkrebs (Mammakarzinom). Die Erkrankung muss HER2 positiv sein und die Mutation PIK3CA aufweisen. Nach einer vorherigen, Chemotherapie muss die Person mindestens 6 Monate als krankheitsfrei gelten. Fakten: 1. Welche Erkrankung: HER2-positiver, lokal fortgeschrittener/metastasierter Brustkrebs (Mammakarzinom). 2. Krebs-Merkmale: PIK3CA-Mutation, HER2+, lokal fortgeschritten oder metastasiert. 3. Was untersucht die Studie: Inavolisib + Phesgo im Vrgleich zu Placebo + Phesgo (Pertuzumab, Trastuzumab, rHuPH20) als Erhaltungstherapie 4. Ziel der Studie: Wirksamkeit und Sicherheit der Inavolisib und Phesgo-Kombination gegenüber Placebo als Erhaltungstherapie bei Patient*innen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs. 5. Wie lange dauert die Studie: 3,5 Jahre. Beobachtung bis 9 1/2 Jahre nach Studienstart. 6. Studienmerkmale: randomisiert, doppel-verblindet, placebo-kontrolliert, 2 Studienarme.

Studienzentren

Die Studie INAVO122 wird in folgenden Studienzentren durchgeführt.

EinrichtungOrt
Klinikum St. MarienAmberg, Germany
Marienhospital Bottrop gGmbHBottrop, Germany
Gynonco Düsseldorf, MVZ Medical Center GmbHDüsseldorf, Germany
Frauenarztpraxis Dr. Apel, Dr. KolpinErfurt, Germany
Praxis für Interdisziplinäre Onkologie und Hämatologie GbRFreiburg, Germany
Klinik & Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Campus InnenstadtMünchen, Germany
Wielkopolskie Centrum Onkologii im. Marii Sk?odowskiej-CuriePozna?, Poland
Caritas Klinik St. Theresia -Frauenklinik BrustzentrumSaarbruecken, Germany
Gynäkologie KompetenzzentrumStralsund, Germany

Detailinformation