heredERA / WO43571

Eine Studie zur Behandlung von Patient*innen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem HER2-positivem Brustkrebs mit einer Kombinationstherapie aus dem neuen Medikament Giredestrant zusammen mit Trastuzumab und Pertuzumab.

offen
Phase III
Erstlinie

Einleitung

Bei HER2-positivem und Östrogenrezeptor-positivem Brustkrebs im fortgeschrittenen oder metastasierten Stadium könnte eine neue Behandlungsoption eine Antihormontherapie mit dem Medikament Giredestrant darstellen, das in Kombination mit der bereits zugelassenen Medikamentenkombination Phesgo untersucht wird. Ziel der heredERA-Studie ist es zu prüfen, ob die Kombination aus Giredestrant und Phesgo der Therapie mit Phesgo allein überlegen ist. Teilnehmen können Frauen und Männer mit HER2-positivem, Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs, der fortgeschritten oder metastasiert ist.

Ablauf

Vorbedingungen

Diagnose:
Brustkrebs

Therapielinie:
Erstlinie / bisher keine Therapie

Alter: ab 18

Kriterien:
Hormonrezeptor-positv; HER2-positiv; lokal fortgeschritten oder metastasiert; inoperabel

Zuordnung

Randomisierung
1:1

Durchführung

Induktionstherapie: Phesgo (Trastuzumab / Pertuzumab s.c.) + Chemotherapie; Erhaltungstherapie: Phesgo + Giredestrant

prä/-perimenopausal + LHRH-Analoga; Behandlungsdauer abhängig von Wirksamkeit und UAW

Induktionstherapie: Phesgo (Trastuzumab / Pertuzumab s.c.) + Chemotherapie; Erhaltungstherapie: Phesgo +/- Antihormontherapie

prä/-perimenopausal + LHRH-Analoga; Antihormontherapie nach Wahl Behandler*in

Beobachtung

122 Monate

Beschreibung

Brustkrebs (Mammakarzinom) ist eine bösartige Erkrankung des Brustdrüsengewebes, die durch eine unkontrollierte Vermehrung von Brustdrüsenzellen gekennzeichnet ist. Die Therapie richtet sich nach verschiedenen Faktoren wie dem Allgemeinzustand der Patient*innen, dem Tumorstadium (lokal begrenzt oder metastasiert), der Tumorwachstumsrate (Ki-67-Index) sowie dem Nachweis von Hormonrezeptoren (Östrogen- und Progesteronrezeptor-positiv) und/oder dem Nachweis des HER2-Rezeptors auf den Tumorzellen. Bei HER2-positivem Brustkrebs kommen zielgerichtete Medikamente zum Einsatz, die den HER2-Rezeptor erkennen und gezielt angreifen, darunter Trastuzumab und Pertuzumab. Phesgo ist ein zugelassenes Medikament, das Trastuzumab und Pertuzumab kombiniert. Hormonrezeptor-positiver Brustkrebs wird mit einer Antihormontherapie behandelt. Dafür stehen verschiedene Medikamentengruppen zur Verfügung: Aromatasehemmer (z. B. Letrozol), selektive Östrogenrezeptormodulatoren (SERM, z. B. Tamoxifen) oder selektive Östrogenrezeptor-Degrader (SERD, z. B. Fulvestrant). Frauen vor der Menopause erhalten oft zusätzlich sog. LHRH-Agonisten, um die vermehrte körpereigene Hormonproduktion zu unterdrücken. Bei Brustkrebs, der sowohl HER2- als auch Hormonrezeptor-positiv ist, werden diese beiden Therapieprinzipien häufig kombiniert. Giredestrant gehört zur Gruppe der SERD, ist jedoch bislang nicht zugelassen. Im lokal fortgeschrittenen Stadium (Stadium 3) oder bei nachweisbaren Metastasen (Stadium 4) ist eine Heilung in der Regel nicht mehr möglich. In diesen Fällen wird die Erkrankung palliativ behandelt, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verzögern. Die in der ersten Therapiephase wird häufig eine Chemotherapie (z. B. Docetaxel, Paclitaxel) kombiniert mit Pertuzumab und Trastuzumab (Phesgo) gegeben. Daran schließt sich eine Erhaltungstherapie an, um die Wirkung der Erstbehandlung zu verlängern und die Krankheitsprogression zu verzögern. Diese wird meistens so lange gegeben, bis die Tumorerkrankung dennoch fortschreitet. Standardmäßig wird hierfür Phesgo in Kombination mit einer Antihormontherapie eingesetzt. Ziel der heredERA-Studie ist es zu untersuchen, ob eine Erhaltungstherapie mit Phesgo und Giredestrant der alleinigen Therapie mit Phesgo überlegen ist. Im Rahmen der Studie werden die Patient*innen zufällig (randomisiert) in zwei Gruppen eingeteilt. Die Kontrollgruppe erhält die Standardtherapie mit Phesgo und einer individuell gewählten Antihormontherapie, wobei bei Frauen vor oder während der Wechseljahre eine zusätzliche Behandlung mit LHRH-Analoga erfolgt. Die experimentelle Gruppe erhält in der Erhaltungstherapie das neue Medikament Giredestrant als Antihormontherapie zusammen mit Phesgo. Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem Ansprechen auf die Therapie und der Verträglichkeit der Medikamente. Die Nachbeobachtung erfolgt bis die Erkrankung fortschreitet. Primär ist ein Beobachtungszeitraum von mindestens vier Jahren vorgsehen, maximal jedoch bis zu zehn Jahre. Die Zuteilung ist offen, das heißt Patient*innen und behandelnde Ärzt*innen wissen, in welcher Studiengruppe sie sich befinden. An der Studie können Frauen und Männer ab 18 Jahren mit Hormonrezeptor-positivem, HER2-positivem Brustkrebs teilnehmen, wenn sich die Erkrankung in einem lokal fortgeschrittenen (Stadium 3) oder metastasierten (Stadium 4) Stadium befindet und nicht operativ entfernt werden kann (inoperabel). Die bisherige Behandlung darf nur aus Phesgo und maximal einer Antihormontherapie bestehen, sofern diese kein SERD (z. B. Fulvestrant) enthielt. Zudem dürfen die Patient*innen keine aktiven Hirnmetastasen aufweisen. Männer und Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung und bis zu sieben Monate nach der letzten Gabe von Phesgo eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden. Fakten: 1. Welche Erkrankung: Brustkrebs (Mammakarzinom) 2. Krebsmerkmale: Hormonrezeptor-positiv, HER2-positiv, fortgeschrittenes oder metastasiertes Stadium (Stadium 3-4), inoperabel, bisher keine Behandlung mit einer SERD-Antihormontherapie, maximal eine andere Antihormontherapie, Anti-HER2-Therapie ausschließlich mit Phesgo 3. Was untersucht die Studie: Wirksamkeit und Sicherheit von Giredestrant als Antihormontherapie in Kombination mit Phesgo 4. Ziel der Studie: Verbesserung der Therapieoptionen bei Hormonrezeptor-positivem, HER2-positivem Brustkrebs 5. Wie lange dauert die Studie: Nachbeobachtung über mindestens 4 Jahre, maximal 10 Jahre 6. Studienmerkmale: Phase-3-Studie, zufällige Zuteilung (randomisiert), offen, experimentelle Studie, Giredestrant ist noch nicht außerhalb von Studien zugelassen

Studienzentren

Studienzentrum
Gesundheitszentrum Wetterau, Hochwaldkrankenhaus Bad Nauheim
61231 Bad Nauheim
Sozialstiftung Bamberg, Klinikum am Bruderwald, Gynäkologie
96049 Bamberg
Onkologische Schwerpunktpraxis Kurfürstendamm
10707 Berlin
CHU Besançon - Hôpital Jean Minjoz
25030 Besançon Cedex
Gynäkologisches Zentrum Bonn
53111 Bonn
Studienbeginn
18. Juli 2022
Art der Studie
Interventionell
Sponsor
Hoffmann-La Roche
Teilnehmerzahl
922
NCT-Nummer
NCT05296798

Weitere Informationen

Interesse an der Teilnahme?

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