GeparPiPPa / GBG105GeparPiPPa / GBG105

Einfluss des PIK3-Hemmers Inavolisib zusätzlich zu Antihormontherapie + HER2-Hemmern auf die Behandlung von HER2- und Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs, wenn eine PIK3CA-Mutation der Brustkrebszellen vorliegt

offen
Phase II
Erstlinie

Einleitung

Bei Brustkrebs kann eine spezielle Veränderungen der Tumorzellen vorliegen (sog. PIK3CA-Mutation), die das Ansprechen auf eine standardmäßige erste Therapiephase (neoadjuvant) verschlechtern. Daher wird untersucht, ob ein neues Medikament, das gegen PIK3CA gerichtet ist (Inavolisib), eine Möglichkeit bieten könnte, das Therapieansprechen einer neoadjuvanten Antihormontherapie zu verbessern. Ziel der GeparPiPPA-Studie ist es, die Wirksamkeit und Sicherheit des Medikaments Inavolisib in Kombination mit einem etablierten Therapiekonzept aus Antihormontherapie und HER2-Blockade zu überprüfen. Teilnehmen können erwachsene Frauen und Männer mit einem Brustkrebs im Frühstadium. Der Brustkrebs muss Hormonrezeptor- und HER2-positiv sein und eine PIK3CA-Mutation aufweisen.

Ablauf

Vorbedingungen

Diagnose:
HER2-positiver/Hormonrezeptor-positiver Brustkrebs

Therapielinie:
Erstlinie / bisher keine Therapie

Alter: ab 18

Kriterien:
HER2-positiv/Hormonrezeptor-positiv; PIK3CA-Mutation, Brustkrebs im Frühstadium (>1cm)

Zuordnung

Randomisierung
1:01:00

Durchführung

Inavolisib + HER2-Blockade (Trastuzumab + Pertuzumab) und Antihormontherapie (Tamoxifen oder Aromatasehemmer +/- GnRH Analogon).

Inavolisib jeden Tag, HER2-Blockade alle 3 Wochen s.c.

HER2-Blockade (Trastuzumab + Pertuzumab) und Antihormontherapie (Tamoxifen oder Aromatasehemmer +/- GnRH Analogon).

HER2-Blockade alle 3 Wochen s.c.

Beobachtung

60 Monate

Beschreibung

Brustkrebs (Mammakarzinom) ist eine bösartige Erkrankung des Brustdrüsengewebes, bei der eine unkontrollierte Vermehrung von Zellen der Brustdrüse vorliegt. Die Therapie der Erkrankung ist von zahlreichen Faktoren abhängig, z. B. dem Allgemeinzustand der Patient*in, dem Stadium der Erkrankung, nachweisbaren Hormonrezeptoren auf der Oberfläche der Krebszellen (Östrogenrezeptor-, Progesteronrezeptor-positiv) und dem vermehrten Auftreten des HER2-Rezeptors auf den Zellen (HER2-positiv). Wenn Hormonrezeptoren auf der Oberfläche der Krebszellen vorhanden sind, reagiert der Tumor auf die Hormone Östrogen und/oder Progesteron mit Wachstum. In diesen Fällen kann eine Antihormontherapie erfolgen. Die HER2-Expression ist ein weiteres häufiges Merkmal auf Brustkrebszellen, das bei vermehrtem Vorkommen das Zellwachstum ebenfalls fördert. Es dient in vielen Behandlungsstrategien als gezielter Angriffspunkt zur Hemmung des Tumorwachstums. In dieser Studie erfolgt eine doppelte Hemmung mit der fixen Kombination aus zwei Medikamenten gegen den HER2-Rezeptor (Pertuzumab und Trastuzumab). Bei bis zu 30 % der Patient*innen mit Brustkrebs weisen die Krebszellen eine PIK3CA-Mutation auf. Ein Hauptproblem hierbei ist, dass die standardmäßige Chemotherapie und Antihormontherapie schlechter ansprechen. Das Studienmedikament Inavolisib ist ein sogenannter PI3K-Inhibitor, der gezielt den durch die Mutation aktivierten Signalweg blockiert. Dadurch sollen die anderen Therapien wieder besser wirken. Ziel der GeparPiPPA-Studie ist es, zu untersuchen, ob durch die Zugabe von Inavolisib zur Standard-Antihormontherapie und HER2-Blockade ein besseres Therapieansprechen erreicht werden kann. Die Studie ist eine Phase-2-Studie, in der die Patient*innen zufällig (randomisiert) in zwei Gruppen aufgeteilt werden: Eine Gruppe erhält zusätzlich zu ihrer Standardtherapie an jedem Tag Inavolisib, die andere nicht. Alle Beteiligten kennen die Zuteilung (offen). Die Standardtherapie besteht aus HER2-Blockern und einer Antihormontherapie. Den Patient*innen werden als HER2-Blocker eine fixe Kombination aus Pertuzumab und Trastuzumab (PH-FDC SC) alle drei Wochen unter die Haut gespritzt. Als Antihormontherapie kommt je nach Wahl der Behandler*innen Tamoxifen oder ein Aromatasehemmer + GnRH-Analogon zum Einsatz. Die Behandlung dauert 18 Wochen, gefolgt von einer Operation oder Biopsie. Drei Wochen nach Behandlungsende wird die Rate an Patient*innen mit kompletter Krankheitsfreiheit (= komplette Remission) beurteilt mittels Gewebeprobe oder im Rahmen der standardmäßig folgenden Operation der Brust. Teilnehmen können Frauen und Männer ab 18 Jahren mit einem unbehandelten HER2-positiven, Hormonrezeptor-positiven Brustkrebs im Frühstadium. Die Erkrankung muss zusätzlich eine PIK3CA-Mutation aufweisen, und der Tumor muss mindestens 1 cm groß sein. Fakten: 1. Welche Erkrankung: HER2-positiver, Hormonrezeptor-positiver Brustkrebs mit PIK3CA-Mutation 2. Krebs-Merkmale: Nicht vorbehandelt, Tumorgröße ≥ 1 cm, Frühstadium 3. Was untersucht die Studie: Inavolisib mit oder ohne Kombination mit HER2-Blockade (Trastuzumab + Pertuzumab) und Antihormontherapie (Tamoxifen oder Aromatasehemmer ± GnRH-Analogon) 4. Ziel der Studie: Beurteilung des Einflusses von Inavolisib auf die komplette Remissionsrate (pCR) bei Brustkrebs 5. Wie lange dauert die Studie: 18 Wochen Behandlung plus Nachuntersuchung nach Operation/Biopsie (3 Wochen später) 6. Studienmerkmale: Zwei Studienarme, keine Verblindung (offen), randomisiert (zufällig), Phase-2-Studie

Studienzentren

Studienzentrum
Hämatologie-Onkologie im Zentrum MVZ GmbH
86150 Augsburg
DBZ Onkologie
12623 Berlin
Praxisklinik Krebsheilkunde für Frauen
13597 Berlin
Onkologische Schwerpunktpraxis Bielefeld
33604 Bielefeld
Städtisches Klinikum Dessau
06847 Dessau
Studienbeginn
2. Januar 2023
Art der Studie
Interventionell
Sponsor
German Breast Group Collaborator Roche Pharma AG
Teilnehmerzahl
170
NCT-Nummer
NCT05306041

Weitere Informationen

Interesse an der Teilnahme?

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