EMBER-4 / J2J-MC-JZLH
Neues Medikament (Imlunestrant) zur Behandlung von Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs im Frühstadium mit hohem Rückfallrisiko
Einleitung
Das Risiko, ob eine Brustkrebserkrankung nach erfolgter Behandlung wieder aktiv wird (Rezidiv), hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine auf die Erstbehandlung folgende Behandlungsphase (Adjuvanz) soll dieses Risiko verringern. Häufig kommt hier eine Antihormontherapie zum Einsatz. Imlunestrant ist ein neues, noch nicht zugelassenes Medikament, welches ebenfalls auf den Hormonrezeptor der Zellen wirkt. Ziel der EMBER-4-Studie ist es, die Wirksamkeit und Sicherheit von Imlunestrant im Vergleich zu anderen Standard-Antihormontherapien zu untersuchen. Frauen und Männer ab 18 Jahren mit Hormonrezeptor-positivem, HER2-negativem Brustkrebs im Frühstadium (Stadium 1-2), die bereits 2 bis 5 Jahre eine antihormonelle Therapie durchführen und ein hohes Rückfallrisiko haben, können an dieser Studie teilnehmen.
Ablauf
Vorbedingungen
Diagnose:
Brustkrebs
Therapielinie:
Erstlinie / bisher keine Therapie
Alter: ab 18
Kriterien:
Hormonrezeptor-positiv, HER2-negativ
Zuordnung
Randomisierung
1:1
Durchführung
Imlunestrant
In Tablettenform nach der Operation (adjuvant)
adjuvante Standard-Antihormontherapie (Tamoxifen, Anastrozol, Letrozol oder Exmestan)
genaues Schema wird von den behandelnden Ärztin*innen ausgewählt
Beobachtung
120 Monate
Beschreibung
Brustkrebs (Mammakarzinom) ist eine bösartige Erkrankung des Brustdrüsengewebes, bei der eine unkontrollierte Vermehrung von Zellen der Brustdrüse vorliegt. Die Therapie der Erkrankung ist von zahlreichen Faktoren abhängig, z.B. dem Allgemeinzustand der Person, dem Stadium der Erkrankung, der Wachstumsrate des Tumors (Ki-67-Index), nachweisbaren Hormonrezeptoren (HR) auf der Oberfläche der Krebszellen (Östrogenrezeptor-, Progesteronrezeptor-positiv) und dem vermehrten Auftreten von HER2-Rezeptoren auf den Zellen (HER2-positiv). Häufig haben die Krebszellen Hormonrezeptoren, so dass eine Antihormontherapie ein Kernelement der Behandlung darstellt. Die Brustkrebstherapie in einem Frühstadium (Stadium 1-2) umfasst in der Regel eine brusterhaltende Operation mit dem Ziel einer vollständigen Genesung. Um das Risiko einer erneuten Erkrankung zu verringern, wird vor der Operation in bestimmten Fällen eine Chemotherapie durchgeführt (neoadjuvant). Um das Risiko einer Resterkrankung auch nach der Operation zu minimieren, erfolgt in vielen Fällen und abhängig von gewissen Risikofaktoren nach der Operation eine weitere Therapie (adjuvant). Neben Strahlentherapie oder Chemotherapie wird bei Hormonrezeptor-positiven Brustkrebserkrankungen standardmäßig eine spezielle Antihormontherapie angewendet, bei der z.B. Tamoxifen oder die Aromatasehemmer Anastrozol, Letrozol und Exemestan eingesetzt werden. In ersten Studien ist bereits das neue Medikament Imlunestrant, ein Östrogenrezeptor-Blocker, untersucht worden und könnte eine neue Behandlungsoption darstellen. Das Medikament ist noch nicht zur Behandlung von Brustkrebs zugelassen. Ziel der vorliegenden Phase-3-Studie ist es, die Wirksamkeit und Sicherheit der Therapie von Imlunestrant im Vergleich zu den Standard-Antihormontherapien zu untersuchen. Die Patient*Innen werden im Rahmen der Studie zufällig (randomisiert) in 2 Gruppen eingeteilt. Gruppe 1 (Studienarm) erhält das Studienmedikament Imlunestrant in Tablettenform als Therapie nach der Operation. Gruppe 2 (Kontrollarm) erhält eine Standard-Antihormontherapie mit Tamoxifen, Anastrozol, Letrozol oder Exemestan (genaues Schema wird von den behandelnden Ärztin*innen ausgewählt). Die Studie ist nicht verblindet, d.h. ärztliches Personal und Patient*in wissen, welche Medikamente eingenommen werden. Die Behandlungen und Nachuntersuchungen im Rahmen der Studie erfolgen für bis zu 10 Jahre, in denen die Wirksamkeit der Therapie und das Auftreten von Nebenwirkungen durch die verschiedenen Medikamente untersucht werden. Entscheidend ist, ob oder wann die Erkrankung unter Therapie erneut auftritt. Frauen und Männer ab 18 Jahren mit Hormonrezeptor-positivem, HER2-negativem Brustkrebs im Frühstadium (Stadium 1-2) können an dieser Studie teilnehmen. Der Brustkrebs muss bereits operativ entfernt worden sein und es muss ein erhöhtes Risiko für ein erneutes Auftreten der Erkrankung (Rezidiv) vorliegen. Eine Standard-Antihormontherapie muss zum Zeitpunkt des Studienbeginns bereits für mindestens 2 Jahre und maximal 5 Jahre erfolgt sein. Fakten: 1. Welche Erkrankung: Brustkrebs (Mammakarzinom) 2. Krebs-Merkmale: Östrogenrezeptor-positiv, HER2-negativ, Frühstadium (Stadium 1-2) ohne Hinweise auf Metastasen, bereits operativ entfernt und mindestens 2 und maximal 5 Jahre mit einer Standard-Antihormontherapie behandelt, erhöhtes Rezidiv-Risiko (Krankheitsrückfall) 3. Was untersucht die Studie: Sicherheit und Wirksamkeit von Imlunestrant, einem Hormonrezeptor-“Zerstörer“, im Vergleich zu den Standard-Antihormontherapien 4. Ziel der Studie: Überprüfen, ob die neue Therapie mit Imlunestrant einen Wirksamkeitsvorteil hat und die krankheitsfreie Überlebensrate erhöhen könnte 5. Wie lange dauert die Studie: bis zu ca. 10 Jahre (ca. 5 Jahre Behandlung, ca. 5 Jahre Nachbeobachtung) 6. Studienmerkmale: Phase-3, randomisiert, 2 Gruppen, nicht verblindet
Studienzentren
Studienzentrum |
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Wilhelmina Ziekenhuis Assen 9401 RK Assen |
Gemeinschaftspraxis hop-augsburg 86150 Augsburg |
Universitaetsklinikum Augsburg 86156 Augsburg |
Praxisklinik Krebsheilkunde fur Frauen 10367 Berlin |
Onkologische Schwerpunktpraxis Kurfuerstendamm 10707 Berlin |
Weitere Informationen
Interesse an der Teilnahme?
Wenn Sie Interesse an einer Teilnahme haben oder weitere Fragen zur Studie haben, kontaktieren Sie uns gerne.
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