ELAINEIII

Eine Studie zur Kombinationstherapie aus Lasofoxifen mit Abemaciclib im Vergleich zur Standardbehandlung bei Patient*innen mit hormonrezeptor-positivem Brustkrebs und erworbener Resistenz durch ESR1-Mutation

offen
Phase III
Rezidiv

Einleitung

Hormonrezeptor-positiver Brustkrebs wird standardmäßig mit einer Antihormontherapie behandelt. Wenn eine Veränderung in der DNA der Krebszellen vorliegt (ESR1-Mutation), wirkt eine Antihormontherapie häufig schlechter. Möglicherweise könnte eine Antihormontherapie mit Lasofoxifen bei einer ESR1-Mutation wirksamer sein als die Standardtherapie mit Fulvestrant. Ziel der ELAINEIII-Studie ist es, die Wirksamkeit und Sicherheit von Lasofoxifen im Vergleich zur Standardtherapie mit Fulvestrant zu testen. An der Studie können Frauen und Männer ab 18 Jahren mit Hormonrezeptor-positivem, HER2-negativem Brustkrebs im lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Stadium teilnehmen, die eine ESR1-Mutation des Östrogenrezeptors haben und bei denen der Brustkrebs unter einer ersten Antihormonbehandlung mit Aromatasehemmern weiter fortgeschritten ist.

Ablauf

Vorbedingungen

Diagnose:
Brustkrebs

Therapielinie:
Rezidiv / primär refraktär

Alter: ab 18

Kriterien:
Hormonrezeptor-positiv; HER2-negativ; lokal fortgeschritten oder metastasiert; Krankheitsfortschritt unter Antihormontherapie (nicht Fulvestrant) in Kombiantion mit Palbociclib oder Ribociclib (CDK4/6-Hemmer)

Zuordnung

Randomisierung
1:1

Durchführung

Lasofoxifen + Abemaciclib

oral täglich; bis zum Krankheitsfortschritt

Fulvestrant + Abemaciclib

Fulvestrant intramuskulär (i.m.); bis zum Krankheitsfortschritt

Beobachtung

36 Monate

Beschreibung

Brustkrebs (Mammakarzinom) ist eine bösartige Erkrankung des Brustdrüsengewebes, bei der eine unkontrollierte Vermehrung von Zellen der Brustdrüse vorliegt. Die Therapie der Erkrankung ist von zahlreichen Faktoren abhängig, unter anderem vom Stadium der Erkrankung. Es gibt insgesamt vier Stadien, die beschreiben, wie ausgedehnt der Tumor ist und ob bestimmte Risikofaktoren vorliegen. Standardmäßig erfolgt eine erste Chemotherapie (neoadjuvant), bevor die Brust oder gegebenenfalls Lymphknoten operiert werden. Je nach Risikofaktoren erfolgt dann eine weitere Therapie (adjuvant). In einem lokal fortgeschrittenen Stadium (Stadium 3B) oder wenn bereits Absiedelungen des Brustkrebses im Körper nachweisbar sind (Metastasen), ist die Erkrankung oft nicht mehr heilbar. Dann wird versucht, die Erkrankung so lange wie möglich „in Schach zu halten“. Besonders wichtig für die Therapie ist, ob auf den Krebszellen Hormonrezeptoren (Östrogenrezeptor-, Progesteronrezeptor-positiv) oder das HER2-Protein vermehrt auftreten. Hormonrezeptor-positiver Brustkrebs wird mit einer Antihormontherapie behandelt, wofür verschiedene Medikamentenklassen infrage kommen. Dazu gehören Aromatasehemmer (z. B. Letrozol), Medikamente, die den Östrogenrezeptor abbauen (SERD, z. B. Fulvestrant), oder verändern (SERM, z. B. Tamoxifen). Zusätzlich kann diese Hormontherapie mit CDK4/6-Hemmern (z. B. Abemaciclib) kombiniert werden, da diese Kombination die Wirksamkeit der Antihormontherapie erhöht werden kann. Im Verlauf der Erkrankung kann sich eine Veränderung des Östrogenhormonrezeptors entwickeln (ESR1-Mutation). Selten kann diese auch bereits zu Beginn der Erkrankung vorliegen. Dann wirkt die typische Antihormontherapie häufig schlechter. Das Medikament Lasofoxifen gehört zur Gruppe der SERM. Es ist bereits zugelassen, wird aber bisher nicht standardmäßig eingesetzt. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass Lasofoxifen bei einer ESR1-Mutation effektiver sein könnte als Fulvestrant, eine andere Standard-Antihormontherapie. Ziel der ELAINEIII-Studie ist es, bei bekannter ESR1-Mutation Lasofoxifen in Kombination mit Abemaciclib im Vergleich zur Standardtherapie mit Fulvestrant zu untersuchen. Dabei wird geprüft, ob diese neue Kombination wirksamer ist als die Standardtherapie. Die Zuteilung in die beiden Studiengruppen erfolgt zufällig (randomisiert). Dabei wissen sowohl das ärztliche Personal als auch die PAtient*in, welches Medikament eingenommen wird. Die Behandlung und Beobachtung sollen für ungefähr drei Jahre erfolgen. An der Studie können Frauen und Männer ab 18 Jahren mit hormonrezeptor-positivem (Östrogenrezeptor-positivem), HER2-negativem Brustkrebs im lokal fortgeschrittenen (Stadium 3B) oder metastasierten (Stadium 4) Stadium teilnehmen, bei denen der Brustkrebs unter der ersten Behandlung mit einer Antihormontherapie mit einem Aromatasehemmer in Kombination mit entweder Palbociclib oder Ribociclib weiter fortgeschritten ist. Grund dafür muss eine genetische Veränderung im Östrogenrezeptor 1 (ESR1) sein. Wenn der Krebs unter Fulvestrant oder Abemaciclib fortgeschritten ist, kommen Patient*innen für die Studie nicht infrage. Ob sich Patient*innen vor oder nach den Wechseljahren befinden (prä-/postmenopausal), ist kein Ein- oder Ausschlusskriterium. Es darf bereits eine Chemotherapie erfolgt sein, Patient*innen dürfen aber keine anhaltenden Beschwerden durch die vorherige Therapie haben und sollten allgemein in gutem körperlichem Zustand sein. Hirnmetastasen sind kein generelles Ausschlusskriterium, können aber unter Umständen zum Ausschluss führen (z. B. aktiv, unbehandelt). Fakten: 1. Welche Erkrankung: Brustkrebs (Mammakarzinom) 2. Krebs-Merkmale: Hormonrezeptor-positiv, HER2-negativ, ESR1-Mutation, lokal fortgeschritten (Stadium 3B) oder metastasiert (Stadium 4), Krankheitsfortschritt unter Kombinationstherapie aus Antihormontherapie (nicht Fulvestrant) und CDK4/6-Hemmern (Palbociclib oder Ribociclib) 3. Was untersucht die Studie: Bewertung der Sicherheit und Wirksamkeit von Lasofoxifen in Kombination mit Abemaciclib gegenüber der Standardtherapie bei Wirkverlust der Antihormontherapie durch eine ESR1-Mutation 4. Ziel der Studie: Erweiterung der Zulassung von Lasofoxifen, zusätzliche Therapieoption in der Zweitlinientherapie bei ESR1-Mutation 5. Wie lange dauert die Studie: Bis zu ca. drei Jahre 6. Studienmerkmale: Phase-3-Studie, zufällige (randomisierte) Zuteilung, offene Behandlung, experimentelle Behandlung zur erweiterten Zulassung von Lasofoxifen in der Zweitlinientherapie

Studienzentren

Studienzentrum
Service d'Oncologie Medicale - CHRU Besancon
Besançon
Universitaetsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Dresden
Klinikum rechts der Isar der Technischen Universitaet Muenchen
München
Studienbeginn
31. Oktober 2023
Art der Studie
Interventionell
Sponsor
Sermonix Pharmaceuticals Inc.
Teilnehmerzahl
500
NCT-Nummer
NCT05696626

Weitere Informationen

Interesse an der Teilnahme?

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