DEMETHER
Zielgerichtete Erhaltungstherapie mit Trastuzumab/Pertuzumab (PHESGO) für nicht operierbaren HER2-positiven Brustkrebs nach Trastuzumab-Deruxtecan Einleitungsbehandlung
Einleitung
Das Mammakarzinom (Brustkrebs) ist die häufigste bösartige Krebserkrankung der Frau und kann in unterschiedlichen Formen auftreten. Der HER2-positive Brustkrebs ist eine aggressive Form, bei der sich die Krebszellen durch eine Überproduktion des HER2-Rezeptors besonders schnell vermehren und in andere Körperregionen ausbreiten können (metastasieren). Ziel der DEMETHER-Studie ist es zu untersuchen, wie wirksam eine Erhaltungstherapie mit dem Medikament PHESGO nach einer kurzen Einleitungstherapie mit Trastuzumab-Deruxtecan (T-DXd) ist. Teilnehmen können Frauen und Männer ab 18 Jahren mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem, HER2-positivem Brustkrebs, die bisher keine Chemotherapie oder HER2-gerichtete Therapie erhalten haben und bei denen keine Operation in Frage kommt.
Beschreibung
HER2-positiver Brustkrebs ist eine aggressive Form von Brustkrebs, bei der der HER2-Rezeptor (Human Epidermal Growth Factor Receptor 2) auf der Oberfläche der Krebszellen stark vermehrt ist. Bei etwa 15–20 % der Brustkrebspatient*innen ist der wachstumsfördernde Rezeptor übermäßig vorhanden, man spricht dann von HER2-positivem Brustkrebs. Diese Eigenschaft macht HER2 gleichzeitig zu einer idealen Zielstruktur für moderne Krebstherapien. Medikamente wie Trastuzumab, Pertuzumab oder Trastuzumab-Deruxtecan erkennen den HER2-Rezeptor und greifen gezielt die Krebszellen an, während gesundes Gewebe weitgehend geschont wird. Der HER2-Rezeptor dient also als „Angriffspunkt“ (Therapieansatzstelle) für sogenannte zielgerichtete Therapien, die das Fortschreiten der Erkrankung wirksam verlangsamen können. Die aktuelle Standardbehandlung von HER2-positivem Brustkrebs hängt vom Stadium der Erkrankung ab. Bei fortgeschrittenem, metastasiertem Brustkrebs werden zielgerichtete Antikörper in Kombination mit Chemotherapie eingesetzt, gegebenenfalls ergänzt durch Trastuzumab-Deruxtecan (T-DXd). T-DXd ist ein sogenanntes Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, der Antikörper Trastuzumab erkennt gezielt die HER2-positiven Krebszellen, bindet an diese und schleust dabei ein Zellgift (Deruxtecan) direkt in die Krebszelle ein. Dort wird der Wirkstoff freigesetzt und zerstört gezielt die betroffenen Zellen, während gesundes Gewebe möglichst geschont wird. PHESGO ist eine feste Kombination der beiden Antikörper Trastuzumab und Pertuzumab. Im Unterschied zu herkömmlichen Infusionen wird PHESGO als Spritze unter die Haut (subkutan) verabreicht. Beide Wirkstoffe blockieren den HER2-Rezeptor auf unterschiedliche Weise, wodurch das Wachstum und die Teilung der Tumorzellen gehemmt werden. PHESGO wird häufig als Erhaltungstherapie eingesetzt, um das Fortschreiten der Erkrankung nach einer erfolgreichen Anfangsbehandlung zu verzögern. Die subkutane Anwendung erleichtert die Therapie und verkürzt die Behandlungsdauer in der Klinik. Das Ziel der vorliegenden Phase-2-Studie ist es, die Wirksamkeit einer Behandlung mit T-DXd, gefolgt von PHESGO als Erhaltungstherapie zu untersuchen. Der primäre Endpunkt, also Hauptaugenmerk, der Studie liegt darauf, wie häufig nach einem Jahr kein Fortschreiten der Erkrankung gemessen wird und auf der Gesamtüberlebensrate (OS) nach drei Jahren. Dazu erhalten alle Patient*innen zunächst 6 Zyklen T-DXd als Infusion alle 3 Wochen. Im Anschluss daran erfolgt die Erhaltungstherapie mit PHESGO als Spritze unter die Haut (subkutan). Zunächst mit einer höheren Anfangsdosis (1200 mg Pertuzumab/600 mg Trastuzumab), danach regelmäßig alle 3 Wochen mit einer Standarddosis (600 mg Pertuzumab/600 mg Trastuzumab). Die Behandlung wird bis zum Fortschreiten der Erkrankung, dem Tod, dem Abbruch der Studienbehandlung aus einem anderen Grund oder bis zu 3 Jahre nach Beginn der T-DXd-Behandlung fortgesetzt, je nachdem, was zuerst eintritt. Nach Beendigung der Studie werden alle Patient*innen einer Sicherheitsuntersuchung unterzogen, um Toxizität und Veränderungen bei Begleitmedikamenten zu überwachen. Teilnehmen können Frauen und Männer ab 18 Jahren mit HER2-positivem, nicht operierbarem lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs. Es darf keine vorherige systemische Behandlung mit Chemotherapie oder HER2-gerichteter Therapie erfolgt sein. Eine vorherige Antihormontherapie ist zulässig. Patient*innen dürfen bereits eine Vorbehandlung erhalten haben, wenn seit dem Abschluss mindestens 12 Monate vergangen sind. Ausgeschlossen sind Patient*innen mit unbehandelten oder symptomatischen Hirnmetastasen. Fakten: 1. Welche Erkrankung: Brustkrebs (Mammakarzinom) 2. Krebs-Merkmale: HER2-positiv, nicht operierbarer, lokal fortgeschritten oder metastasiert, keine vorherige systemische Chemotherapie oder HER2-gezielte Therapie 3. Was untersucht die Studie: Erhaltungstherapie mit PHESGO nach Einleitungstherapie mit Trastuzumab-Deruxtecan (T-DXd) 4. Ziel der Studie: Verbesserung des progressionsfreien Überlebens (PFS) und der Gesamtüberlebensrate (OS) 5. Wie lange dauert die Studie: bis zu 36 Monate Behandlung, Nachbeobachtung bis zu 3 Jahre 6. Studienmerkmale: Phase-2-Studie, eine Behandlungsgruppe, keine Placebo- oder Kontrollgruppe, offen (nicht verblindet)
Studienzentren
| Studienzentrum |
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Marienhospital Bottrop GmbH Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe 46236 Bottrop |
Kliniken Essen Mitte Essen |
Mammazentrum HH 20357 Hamburg |
Klinikum der Universität München München |
Weitere Informationen
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