Astefania / WO42633
Neue Medikamentenkombination aus Atezolizumab und Trastuzumab-Emtansin bei HER2 positivem Brustkrebs in der nach-operativen Behandlung (adjuvant)
Einleitung
Eine adjuvante Therapie ist bei Brustkrebs eine gängige Therapieform nach erfolgter Brustoperation, v.a. dann wenn ein hohes Risiko für ein Rezidiv besteht. Bei HER2 positivem Brustkrebs kommt hierfür Trastuzumab-Emtansin standardmäßig zum Einsatz. Ziel der Astefania-Studie ist es zu testen, ob die zusätzliche Gabe von Atezolizumab (Medikament) das Risiko für ein Rezidiv senkt. Teilnehmen können Frauen, die bei Brustkrebs bereits eine neoadjuvante Chemotherapie und Operation hatten, zusätzlich muss der Brustkrebs HER2-positiv sein.
Ablauf
Vorbedingungen
Diagnose:
Brustkrebs
Therapielinie:
Erstlinie / bisher keine Therapie
Alter: ab 18
Kriterien:
PD-L1-Rezeptor-positiv, HER2-positiv, Hochrisiko nach Vorbehandlung mit Chemotherapie und Operation
Zuordnung
Randomisierung
1:1
Durchführung
Atezolizumab + Trastuzumab-Emtansin
Als Infusion jeweils an Tag 1 eines 21-tägigen Zyklus'
Placebo + Trastuzumab-Emtansin
Als Infusion jeweils an Tag 1 eines 21-tägigen Zyklus'
Beobachtung
73 Monate
Beschreibung
Die adjuvante Chemotherapie ist bei Brustkrebs seit Langem eine Standardtherapie. Sie beginnt nach der Brustoperation und kommt v.a. dann zum Einsatz, wenn ein hohes Risiko dafür besteht, dass der Krebs zurückkommt, soll also das Rezidiv-Risiko senken und die langfristige Prognose dadurch verbessern. Wenn Tumorzellen an ihrer Oberfläche HER2 besitzen (HER2 positiv) wird hierfür u.a. Trastuzumab-Emtansin eingesetzt, weil diese beiden Medikamente den Tumor angreifen, indem sie an HER2 binden. Atezolizumab ist ein sog. Checkpoint-Inhibitor und gehört damit einer sehr neuen und sehr effektiven Gruppe von Krebs-Medikamenten an. Atezolizumab greift über verschiedene Mechanismen die Tumorzelle an und zerstört diese. Atezolizumab wird bereits standardmäßig bei z.B. Lungenkrebs (NSCLC) oder Harnblasenkrebs eingesetzt. Es gibt also bereits Daten zur Sicherheit und Nebenwirkungen des Medikaments. Zudem erfolgte für Atezolizumab bereits eine erfolgreiche Studie bei Brustkrebs (Phase II). Ziel der Astefania-Studie (Phase III-Studie) ist es zu testen, ob die zusätzliche Gabe von Atezolizumab bei Brustkrebs eine noch bessere Wirkung hat als Trastuzumab-Emtansin alleine, also noch weniger Rezidive auftreten und die Prognose verbessert wird. Die Studie hat entsprechend 2 Studienarme: Sie bekommen ENTWEDER Trastuzumab-Emtansin + Atezolizumab ODER Trastuzumab-Emtansin + Placebo. Die Zuteilung erfolgt zufällig (Randomisierung) und weder Sie noch Ihr Arzt wissen, in welchem Studienarm Sie sind (Verblindung). Die Therapie erfolgt für insgesamt 14 Zyklen zu je 21 Tagen, dann ist die Therapie im Rahmen der Studie beendet. Danach erfolgt die reine Beobachtung, ob und nach welcher Zeit gegebenfalls ein Rezidiv auftritt. Die Beobachtung erfolgt für maximal ca. 6 Jahre. In dieser Zeit legen Sie und Ihr Arzt fest, ob eine weitere Therapie mit einem anderen Medikament nötig ist. Dies ist nicht Teil der Studie Fakten: • Welche Erkrankung: Brustkrebs (nur Frauen) • Krebs-Merkmale: HER2-positiv, adjuvante Therapiesituation, d.h. neo-adjuvante Therapie und Operation bereits erfolgt • Was untersucht die Studie: Trastuzumab-Emtansin + Atezolizumab ODER Trastuzumab-Emtansin + Placebo • Ziel der Studie: Untersuchung der Effektivität der zusätzlichen Gabe von Atezolizumab • Wie lange dauert die Studie: ca. 42 Tage, anschließend Beobachtung für max. 6 Jahre • Studienmerkmale: 2 Studienarme. Zuteilung per Zufall (Randomisierung), Verblindung
Studienzentren
Die Studie Astefania / WO42633 wird in folgenden Studienzentren durchgeführt.
Einrichtung | Ort |
---|---|
Klinikum Augsburg | Augsburg, Germany |
Hochwaldkrankenhaus | Bad Nauheim, Germany |
Onkologische Schwerpunktpraxis Kurfürstendamm | Berlin, Germany |
CHRU Besançon | Besançon, France |
Gynäkologisches Zentrum Bonn | Bonn, Germany |
Marienhospital Bottrop | Bottrop, Germany |
Gynonco Düsseldorf, MVZ Medical Center GmbH | Düsseldorf, Germany |
Frauenarztpraxis Dr. Apel, Dr. Kolpin | Erfurt, Germany |
Klinikum Essen-Mitte Ev. Huyssens-Stiftung / Knappschafts GmbH | Essen, Germany |
AGAPLESION Markus-Krankenhaus | Frankfurt, Germany |
Klinik Johann Wolfgang von Goethe Uni | Frankfurt, Germany |
Praxis für Interdisziplinäre Onkologie und Hämatologie GbR | Freiburg, Germany |
Diakovere Henriettenstift, Frauenklinik | Hannover, Germany |
Tiroler Landeskrankenanstalten Ges.M.B.H. | Innsbruck, Austria |
UNI-Klinikum Campus Kiel Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe | Kiel, Germany |
Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern | Linz, Austria |
Städtische Klinik Lüneburg | Lüneburg, Germany |
Klinik & Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Campus Innenstadt | München, Germany |
Klinikum Ernst von Bergmann | Potsdam, Germany |
Fakultni Poliklinika Vseobecne Fakultni Niemocnice | Praha 2, Czechia |
Fakultni Thomayerova nemocnice | Praha 4 - Krc, Czechia |
Lkh Salzburg - Univ. Klinikum Salzburg | Salzburg, Austria |
Leopoldina Krankenhaus der Stadt Schweinfurt GmbH | Schweinfurt, Germany |
Gemeinschaftspraxis für Hämatologie und Onkologie Dr. Reichert/Dr.Janssen | Westerstede, Germany |